Wiederum hatte Margreth Rufibach eine Wanderung organisiert. Diesmal stand die Binntalhütte im Wallis auf dem Programm. Vorgesehen war ursprünglich eine 3-tägige Tour über den Griespass nach Italien und zurück über den Albrunpass in die Binntalhütte.
Weil der Wetterbericht sich dauernd änderte und der Hüttenwart der italienischen Seite Vorauszahlung wünschte, wollte man dieses Hickhack, kombiniert mit Corona, Fragen mit allenfalls Rücküberweisung vermeiden und zog eine Wanderung innerhalb der Schweizer Grenzen vor.
So traf man sich denn in Meiringen und lud etappenweise Zusteigende ein.
Hans fuhr uns in solider gewohnter Manier seriös über den Grimselpass bis nach Binn, wo es galt, einen Parkplatz zu suchen.
In Ernen verfuhr man sich innerorts kurz mal, was die Bemerkung auslöste, „chasch denn eppen sälber fahren…“ Aber alles kein Problem.
In Fäld angelangt wurde neben dem Kristallmuseum (Steinreiche… Region unterschiedlichster Gesteine) für einen Kaffee eingekehrt, wo man die Tagestour mit Endziel Binntalhütte anging.
Der Wanderweg zog sich streckenweise dem Bach Binna entlang. Zum Glück zogen flüchtig ein paar Wolkenfetzen vorbei, welche die Wanderung recht angenehm gestalteten. Immerhin galt es, einen Höhenunterschied von 748 Metern zu bewältigen.
Zwischendurch wurde eine Rast am Wasser in einem Lärchenwald eingelegt. Entlang des Wanderweges immer wieder Pfiffe der Murmeli. Das wars dann aber auch schon. Nicht eines haben wir vernünftig zu Gesicht bekommen.
Dies tat jedoch dem schönen Landschaftsblick keinen Abbruch.
Kühe von der Alp „Chiestafel" erfüllten das Tal mit Ihrem Glockenläuten. Und wunderbar, der imposante Anblick der Dolomitformationen, die im gleissenden Licht beinahe Gletscherausläufern ähnelten.
In der Ebene schöne Wollgrasfelder, welche sich dem flauen Wind entgegenstemmten.
Der Säumerweg war streckenweise mit schönen Steinplatten, dazwischen mit hochgestellten belegt (ursprünglich für besseren Tritt der Saumtiere gedacht).
Ach, jetzt noch ein paar Regentropfen, welche uns motivierten, den Regenschutz überzuziehen.
Der Wetterbericht hatte ihn angekündigt, aber der Niederschlag hielt nur ein paar Minuten an, dann war dieses kühlende Element auch schon wieder Geschichte.
So nach ca. 3,5 gemütlichen Stunden erreichten wir die Binntalhütte, der alte Teil eines ehemaligen Grenz/Beobachtungsposten aus dem 2. Weltkrieg, nahe der italienischen Grenze, welche später nach Erwerb vom SAC in Etappen zur heutigen Hütte ausgebaut wurde. Dann wurden die Zimmer bezogen, alles gemäss Corona-Auflagen, mehr oder weniger.
Zu zwölft hatten wir ein Zimmer. Sechs unten, sechs oben für die schwindelfreien, somit optimale Ausnützung der Zimmer…
Danach stand uns noch ein ausgedehnter Nachmittag zur Verfügung, bis es dann pünktlich um 19.00 Uhr ein feines Z’Nacht gab.
Bald verzogen sich alle in ihre Schlafsäcke und mit etwas Glück konnte der eine oder andere ungestört durchschlafen….
Nach Anbruch des Morgens, schönstes Wetter, frühstückten wir, um noch im morgendlichen Schatten der Gipfel den Passübergang nach Italien anzugehen, der lediglich eine halbe Stunde entfernt lag.
Oben angelangt zeigte uns ein stattlicher Steinbock, wer hier oben das Sagen hatte. Völlig unbeeindruckt ob unserer Anwesenheit überquerte er ca. 30 Meter vor uns auf der italienischen Seite den Wanderweg und zog gemächlich seines Weges weiter, uns ein bisschen im Schlepptau…
So genoss jeder auf seine Art das prächtige Panorama mit Blick zu Bietschhorn, Nesthorn und den „ausländischen“ Gipfeln.
Nachdem alle Ihre Sinne an dieser prächtigen Alpenwelt gesättigt hatten, kehrten wir zur Hütte zurück, packten unsere Säcke und den Marschtee und machten uns an den Abstieg.
Nur ein paar Minuten unterhalb der Hütte empfingen uns mehrere Murmelifamilien, welche sich am Vortag nicht mit dem „Hintern“ hatten blicken lassen. Ungestört tollten und kämpften die Jungen miteinander, kein Warnpfiff nichts, nur 20 Meter entfernt, und so zogen wir unseres Weges. Faszinierend, diesen Tieren zuzuschauen.
Vorbei auf der Alp, bei der Abzweigung Chiestafel, entschieden wir uns, den Abzweiger zum Halsesee zu nehmen, wo wir Mittagsrast machten.
Es offenbarte sich ein kleiner, klarer, wunderbarer See, mit in der einen Hälfte Seegras darin und Kühen ausserhalb im Festen, in den nahtlos übergehenden Talboden mit hohem Gras. Man hätte meinen können, man sei in China in den Reisfeldern.
Obwohl es talwärts ging, empfand man den Rückweg als lang. Lag es am Stalldrang?
Weiter ging es auf dem wunderschönen Pfad abwärts Richtung Fäld, wo unser Auto wartete.
Nach ein paar Minuten Autofahrt machten wir noch Rast in Binn und jeder deckte sich im Restaurant, vor der schönen Steinbogenbrücke, mit dem von ihm „bevorzugten“ ein und schlossen hier unsere Wanderung ab.
Leitung: Margreth Rufibach
Teilnehmende: Hans L., Hans H., Margreth R., Margreth W., Willi, Marco und Gertrud, Gerhard und Greti, Ursula, Roland und Katrin
Bericht: Gertrud und Marco Darioli