1. Tag: Franco Caroselli organisierte die Tour. Mit ÖV ist der Start auf Bernina-Diavolezza schlecht erreichbar zur rechten Zeit. Daher muss ein Bus uns acht hinführen. Es war eine lange, abwechslungsreiche Fahrt, welche beide Male von Franco gemeistert wurde.

Gäbig für den Start war das leichte Auf und Ab durchs Val da Fain. Vieh in allen Schattierungen und feiste, lautpfeiffende, gar nicht scheue Munggen begleiteten uns. Beim Blick Richtung Grenze nach Italien: Oho, eine ziemlich schwarze Wand kam uns entgegen. Tenuewechsel, denn es fing wirklich an zu winden und regnen an.

Ein Schritt und wir waren in unserem Nachbarland. Eine imaginäre Linie! Ein Unterschied? Der gleiche Wind, Regen, und Moränenschotter, selbst die Munggen pfeifen nicht à la italiana. Mittendrin klare Seelein, die uns die drei Tage immer wieder dutzendweise begeisterten.

Regenzeug anziehen, ausziehen beim Queren einer langen, steinigen Flanke zur Haltestelle Forcola di Livigno. Wo sind die Steinböcke? Doch: Ein neugieriges Steingeisslein beäugte uns kurz. Es war übrigens das einzige Gebirgshuftier, das wir zu Gesicht bekamen all die Tage.

Nicht lange, und der Bus kam von der Bernina und brachte uns nach Livigno. Ein schmuckes, mit speziellen Häuschen, langgezogenes Dorf. Aber: Volk wie auf einer Ameisenstrasse, welche auf der Einkaufsmeile flaniert. Wir fühlten uns trotzdem recht wohl im Hotel Touring.

2. Tag: Es schien ein sonniger Tag zu werden. Ein Bus brachte uns zur Alpe Vago, wo das Laufen anfing zum Pass da Val Mera (2670 m).

Es ging stetig bergan, vorbei an tiefblauen Bergsturz- und Moränenseen, Wildwasser und Wiesen mit teilweise verblühter Vegetation. Ganze Flächen mit Wachholder und leuchtendem Heidekraut, dazwischen violett bis lila blühender Herbstenzian.

Nitzi ging es durchs Val Mera nach Camp. Kurzes Durstlöschen und ein paar Meter noch bis zu unserem Ziel, der Saoseohütte. Auch bekannt durch die SRF Hüttengeschichten vor ein paar Jahren.

Drei wagten es noch, im kalten Lagh da Saoseo ein erfrischendes Blitzbad zu nehmen.

Gliger besetzen, erfrischen mit kaltem Wasser und warten aufs Nachtessen, welches, nach diesem langen Marsch, und erst noch ein einheimisches Gericht, vorzüglich schmeckte.

Ein Prost mit Rotem gehörte natürlich dazu.

3. Tag: Wir Glücklichen erwischten wieder einen sonnigen Tag. Es schien, dass alle hatten eine gute Nacht hinter sich hatten und somit fit zur dritten Wanderung zum Pass da Val Viola, 2489 m, aufbrachen

Heute war der Weg sehr abwechslungsreich. Lärchen und Arven dominierten die Waldzone. Es roch auch danach, eine harzige Süsse lag in der Luft.

Immer wieder passierten wir liebliche Ebenen mit eindrücklichen Hochmooren. Wir standen wieder in Italien, wo sich neben der Alphütte das Rifugio Viola befindet.

Zurück nahmen wir einen anderen Weg und sahen schon einen Zipfel vom Lagh da Viola, der tief in einer Senke liegt, inmitten riesiger Felsblöcke eines Felssturzes, daher tiefblau.

Der wievielte See ist das eigentlich? Warum habe ich sie nicht gezählt? Aber es gab so viele Eindrücke in diesen drei tollen Tagen.

Weiter unten der Lagh da Saoseo, der nicht weit von der Hütte liegt. Von hier oben scheint er noch dunkler und geheimnisvoller.

So, Zeit zum Packen und auf der sonnigen Terrasse Abschied nehmen von dem schönen Ort und dem freundlichen Wirtepaar und der Gehilfin.

Das Postauto brachte uns nach Sfazu zur Hauptstrasse. Hier stiegen wir in den Kurs um, der von Poschiavo nach Pontresina fährt.

Hallo Rügerbus – er stand noch auf dem Parkplatz in Bernina-Diavolezza.

Die letzten Rappen wurden in Käse und Bireweggen umgetauscht. Aber Achtung, Franco hatte auch noch etwas zugute.

Zur Abkürzung verluden wir auf die Bahn des Vereinatunnels.

Ursula verliess uns in Sarnen. Es ging weiter ins Hasli. Franco, wir sieben sagen ein grosses Merci für die super Organisation und die souveräne und sichere Lenkung des Busses!!

Bericht: Margreth Rufibach

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