Kurz vor 9 trafen wir uns guten Mutes und mit einer passenden Portion Tatendrang in Lungern an der Bahn. Der Ansturm auf die Bahn hielt sich beim herrschenden Wind und der auf den Nachmittag angekündigten Kaltfront in Grenzen.
So konnten wir bald vom Turren aus die eindrücklichen Schneefahnen am Mändli betrachten, was die Frage aufkommen liess, ob die super schönen Hänge bis zum Fuss der Dundelegg vielleicht schon der Höhepunkt des Tages gewesen sein könnten. Unverdrossen stiegen wir zum Mändli, wo uns Windgeschwindigkeiten von gefühlten 140 km/h (in Wirklichkeit aber wohl nur der Hälfte entsprechend…) erwarteten. War uns Teilnehmern da klar, dass unsere Tour hier wohl endete, kundschaftete Pascal den weiteren Weg aus und kam mit dem Bericht zurück: Grat im Windschatten – es geht! Etwas skeptisch, aber mit dem gebotenen Vertrauen zu Pascal kämpften wir uns mit aufgeschnallten Skiern und Steigeisen an den Füssen durch den Sturm bis zum Grat und siehe da – bei deutlichem, aber hier stetem Wind überwanden wir diesen problemlos. Auf Stellenen dann ergab die Lagebesprechung eine Routenanpassung, die weniger Wind und eine coolere Abfahrt versprach: Statt der Höch Gumme wollten wir das Wilerhorn ansteuern. Mich beeindruckten die weiten Hänge bis zum Fuss des Wilerhorns und dann die fast nordisch anmutende Landschaft im Aufstieg über den Grat aufs Wyierhorn mit mächtigen Wächten auf der einen Seite und dem Tiefblick in den grünen Talboden und auf den See, der fast einen norwegischen Fjord hergab. Für die Abfahrt auf den Brünig dann legte Pascal eine Spur durch die Lawinenverbauungen, die die Steilheit beinahe vergessen liess und die fehlende Sicht mehr als wett machte. So zogen wir gut gelaunt und immer entspannter Richtung Brünig. Eine unvergessliche Tour endete schliesslich bei Gazosa und einem Fleischplättli bei Pascal in Lungern. Ein herzlicher Dank für die ausgezeichnete und umsichtige Führung!
Pascal Imfeld (Tourenleiter), Bru Mas Ribera, Andi Widmer (Bericht)
