Mitttwoch
Unsere Tourentage starteten auf dem Parkplatz in Sarnen, wo wir uns für die Fahrt nach Bivio organisierten. Die meisten Gesichter waren mir bekannt, somit blickten wir alle gespannt unserem Abenteuer in Bivio entgegen.

Wir trafen alle ohne Verzögerung am Ziel ein und bezogen das Hotel. Es ging trotz Corona-Regeln alles problemlos zu und her. In Bivio trafen wir auf Wiltrud und Andi, die von Davos her anreisten. Auch Kurt Blatter, der von St. Moritz kam, gesellte sich zu unserer Gruppe. Es reichte noch für Kaffee und Gipfeli, Zimmerbezug und wir machten uns gemeinsam auf zum Skilift, welcher uns bequem auf 2562 Meter über Meer transportierte. Konrad hatte die Idee, den Piz Turba zu besteigen. Über Forcellina erreichten wir den Piz Turba (3017m) nach dem Skidepot. Das Wetter war gut und die Verhältnisse halfen uns, unbeschwert den Gipfel zu erklimmen. Wir traten nun die Rückfahrt ins Tal an. Dank dem Skilift war die Abfahrt lang und interessant und zeigte uns die Schönheit des Tals. Wir fuhren Pulverschnee - nicht knietief, aber luftig leicht. Wer es nicht glauben will, Koni hat ein hübsches Beweis-Filmli aufgenommen. Übrigens, wir nächtigten im Hotel Guidon, welches gleich eingangs Bivio liegt. Die Unterkunft passte sehr gut zu uns, das Essen und der Wein schmeckten hervorragend.

Donnerstag
Wir starteten nochmals mit dem Skilift, der uns locker rauftransportierte. Heute war das Gipfelziel Piz Lunghin. Es gab wiederum viel zu entdecken auf dem Weg dorthin. Wir sahen ins Engadin runter und zum schneebedeckten Silsersee, wir sahen den Septimerpass, das Dorf Casaccia am Anfang des Bergells, man sah nach Maloja hinunter. Das Panorama und die Sicht waren schön und es gefiel allen Teilnehmenden sehr gut. Heute hatten wir die Steigeisen dabei und die Besteigung des Lunghins (2779 m) gelang allen sicher und gekonnt, etwas exponiert war der Gipfel schon. An diesem Tag standen noch zwei weitere Gipfel auf dem Programm, man konnte fast von Gipfelpflücken reden. Wir bestiegen auch noch den Piz dal Sasc (2732 m) . Eigentlich wäre der Piz dal Sasc die Ausweichtour gewesen, wenn die Schneeverhältnisse die Besteigung des Lunghin nicht zu lassen, aber wir meisterten gleich beide nacheinander. Es gab aber noch einen dritten in der Nähe liegenden. Warum nicht auch den besteigen, wenn es das Wetter und die Verhältnisse zulassen? Alle waren einverstanden. Also wieder Felle drauf und Anstieg Richtung Motta da Sett, es war frisch und etwas windig. Auch hier fanden wir wieder Pulverschnee, zum Teil windgepresst. Drei Gipfel pro Tag, das war schon fast rekordverdächtig, oder etwa nicht?

Freitag
Am Freitag starteten wir auf dem Julierpass. Auch wieder frische Temperaturen, zuerst war es neblig, aber die Sonne setzte sich durch. Ich startete etwas fröstelnd. Der Nebel hielt sich hier zäh. Wir überquerten den Leg Grevasalvas gefahrlos, um diese Jahreszeit war er zugefroren. Weiter ging es gegen die Fuorcla Grevasalvas. Von hier war es nicht mehr weit zum Gipfel Piz d’Emmat Dadaint (2928 m). Wir bestiegen ihn alle zusammen. Wir montierten die Skier und machten uns auf die Abfahrt Richtung Grevasalvas. Ganz ehrlich, ich erinnere mich nicht mehr im Detail an diesen Teil der Tour. Aber eine gute Abfahrt hatten wir auf jeden Fall und ich glaube Koni gefiel es so gut, dass er einfach so weit abfuhr bis er zum Anhalten kam. (Das muss in der Nähe des Lej Nair gewesen sein.) Er hatte bestimmt vergessen, dass man auch hätte traversieren können. Jänu, wir montierten die Felle und nahmen den Aufstieg zum Grevasalvas auf. Die Abfahrt vom Grevasalvas hatten wir ja in den vergangenen Tagen bereits studieren können. Sie war auf jeden Fall rassig und auch hier gab es wieder Pulverschnee. Wieder fuhren wir nach Bivio ab.

Samstag
Nach drei so guten Tagen war es bald schwierig, noch mehr Höhepunkte zu bieten. Die Idee von Koni war eine Abfahrt zum Stausee. Wir nahmen ein weiteres Mal den Skilift und machten uns auf den Weg Richtung Stallerberg resp. Uf de Flüe hiess der Gipfel (2775 m). Von hier fuhren wir etwas ab, um anschliessend wieder Richtung Fallerfurgga aufzusteigen. Wir mussten den Punkt 2895 m überschreiten, um anschliessend ins Val Bercla abzufahren. Wir befanden uns westlich des Piz Surparé. Wir traversierten weiter Richtung Muttans. Hier mussten wir nochmals die Felle montieren, um den Rücken, der uns von der Abfahrt Richtung Marmorera-Stausee trennte, zu überschreiten. Übrigens war es an diesem Tag wieder frisch und sehr windig. Auf den Gipfeln sah man immer wieder Schneefahnen. (Als wir auf dem Stallerberg waren, wollte ich bereits am liebsten wieder ins windgeschützte Bivio zurück. Zum Glück hatte ich meine warme Daunen-Jacke dabei.) Die Abfahrt zum Stausee bot von allen Schneearten etwas: Es gab Pulverschnee, aber auch etwas windgepressten Pulver, harte Piste und etwas Sulz zum Schluss. Wieder ging eine erlebnisreicheSkitour mit einem weiteren Höhepunkt zu Ende. Danke, Koni, für die erlebnisreichen Tage, es hat uns allen gefallen.

Bergführer: Konrad Rösti

Teilnehmende: Andreas u. Wiltrud Widmer, Margret Werren, Janet Schild, Werner Vogler, Martin Amgarten, Margreth Wieland, und einen Tag dabei: Kurt Blatter, ehemaliger Hasler, nun in St Moritz zu Hause.

Tourenbericht: Monika von Bergen

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